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HISTORIAS DE LA REVOLUCIÓN

GESCHICHTEN DER REVOLUTION

Tomás Gutiérrez Alea, Cuba, 1960

81 Min., Spielfilm, ICAIC

Inhalt

Drei Episoden aus dem cubanischen Befreiungskampf. I. EL HERIDO (DER VERLETZE) der Untergrundkampf in der Stadt; II: REBELDES" (REBELLEN) die Situation in der Sierra Maestra und III: LA BATALLA DE SANTA CLARA (DIE SCHLACHT VON SANTA CLARA) die Einnahme von Santa Clara.

"Der Film GESCHICHTEN DER REVOLUTION zeichnet in weitgespanntes Bild vom Kampf des cubanischen Volkes gegen die Diktatur des Generals Fulgencio Batista (1952 - 1958). Die erste der drei Geschichten (DER VERLETZTE) schildert eine Tat, die die Cubanische Bevölkerung stark erregte und die ein internationales Echo fand: der Angriff einer Gruppe junger Revolutionäre auf den Präsidentenpalast am 13. März 1957. Durch den psychologischen Wandlungsprozeß eines Mannes, den die Macht der Umstände vor die Entscheidung gestellt hat, seine Verantwortung als Bürger ernst zu nehmen oder sich feige zu verhalten, spiegelt diese Episode den Augenblick wider, da neue Kreise der Bevölkerung sich der revolutionären Bewegung anschließen. Gerade diese massive Teilnahme am Kampf gegen die Tyrannei ermöglicht der in den Bergen der Sierra Maestra operierenden Guerillabewegung ihr schnelles Erstarken. Die Hauptpersonen dieser zweiten Episode (REBELLEN) verkörpern, unter verschiedenen individuellen Perspektiven, die Einheit der Zielsetzung und die unerschütterliche moralische Macht, die den Kampf des Rebellenheeres gegen die Truppen Batistas den Elan gaben. Der Tag, an dem die Guerillas von den Bergen in die Ebene hinabstiegen und die ersten siegreichen Schlachten gegen das Militär schlugen, besiegelt das Schicksal des Feudalregimes. Diese letzte Phase des Krieges spiegelt sich in der dritten Episode (SANTA CLARA) wider, die sich im Rahmen der Schlacht von Santa Clara im Dezember 1958 ereignete."

Peter B. Schumann: Kino in Cuba - 1959-1978 Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen (Hrsg.), Frankfurt am Main 1980, S. 209 - 210


Worte zur Uraufführung:

Alfredo Guevara, Direktor des ICAIC, bei der Premiere der GESCHICHTEN DER REVOLUTION

"Herr Dr. Osvaldo Dorticós Torrado, Präsident der Republik, sehr geehrte Repräsentanten des Diplomatischen Corps, meine Damen und Herren! Im Namen des Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos möchte ich Sie willkommen heißen. Wir bringen heute unseren ersten Spielfilm zur Uraufführung; mit GESCHICHTEN DER REVOLUTION preisen wir die Revolution und ihre Soldaten, die Bauern, die Arbeiter und die Jugend, die ihr Leben hingaben, und die, die in der Sierra, im Untergrund und während der Invasion den Feind bekämpften und für Cuba den Weg zu Unabhängigkeit freimachten. In ihrem Schatten und aus ihren Wurzeln schöpfen wir Kraft, und somit werden wir zu den Akteuren eines neuen Heldenepos. Wir möchten uns auf gleicher Höhe mit dieser großen Aufgabe bewegen und haben alles uns Mögliche getan, um dies zu erreichen. 'Der Film ist eine Kunst' sagt das Gesetz der Revolutionsregierung, die das Instituto Cubano del Art e Industria Cinematográficos geschaffen hat. Für uns ist der Film tatsächliche eine Kunst, und dank dem Heldenmut, den Opfern, dem Bewußtsein und der Opferbereitschaft tausender Landsleute ist er eine Kunst, die dem Volk und seiner Kultur dient, die frei jeder Unterwerfung unter kommerzielle Interessen lebt. Gerade deshalb sind unsere Pflichten noch größer, und deshalb möchten wir mit GESCHICHTEN DER REVOLUTION, die wir jetzt vorstellen, und die mit CUBA TANZT, DIE UNTERGRUNDKÄMPFER und REALENGO 18, die zusammen mit DER JUNGE REBELL in den nächsten Monaten uraufgeführt werden, einen Überblick über das kämpfende und schaffende Cuba geben. Der Film GESCHICHTEN DER REVOLUTION, den wir gleich sehen werden, besteht aus drei Episoden, in denen das Wachsen revolutionären Bewußtseins aufgezeigt wird. Im ersten Teil des Films ist dieses Bewußtsein konfliktiv und ungeformt, im zweiten Teil nimmt ein neuer Menschentyp die Waffe in die Hand, aber der Zorn löscht seine lebendige Menschlichkeit nicht aus; im dritten Teil wird die Gründung einer Stadt auf dem Schlachtfeld improvisiert, die vereint und massiv der Rebellenarmee dient und sich ihm anschließt. Auf diese Weise stellt der Film die Verbindung her zwischen der individuellen Geschichte, die im Kampf des Volkes wurzelt, und dem stolzen Kampf des siegreichen Volkes. Es ist wie die Morgendämmerung der Revolution. Aber ... mehr Worte sind nicht nötig. Der Film selbst ist unsere Sprache, GESCHICHTE DER REVOLUTION wird dafür sorgen, dies besser auszudrücken als jede Rede über unsere revolutionäre Hingabe und unsere Treue zur wirklichen Kunst, zu der Kunst nämlich, die dem Volk dient, weil sie ihre Ideen direkt aus dem Volk nimmt."

Alfredo Guevara

in: Cine Cubano Nr. 4, 1960, S. 58f. (zit. n.: Schumann, Peter B.: Kino in Cuba - 1959-1978 Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen (Hrsg.) Frankfurt am Main 1980, S. 210 - 211)



Letzte Bearbeitung VP 29.1.2016

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